Auftaktabend
der Fairen Wochen
Der Priener „FAIR-Weltladen“ in
der Geigelsteinstrasse beteiligt sich mit verschiedenen Aktionen an den
vom 15. bis zum 29. September bundesweit stattfindenden Fairen Wochen. Am
Montag wurden sie im FAIR-Weltladen Prien mit einem Abend über die
Situation auf dem Orangenweltmarkt eröffnet. Mit Filmen und verschiedenen
Gruppenarbeiten wurde der Weg der Orange vom Baum zum Saft gezeigt und die
Arbeitsbedingungen bei Anbau und Ernte von brasilianischen Orangen
aufgezeigt. Die
brasilianischen Orangen bilden nämlich die mit Abstand allergrößte
Rohstoffgrundlage Deutschland
ist darüber hinaus weltweit führend im Orangensaftkonsum, Die
Arbeitssituation von mehreren hunderttausend brasilianischen OrangenpflückerInnen
und kleinen Anbauern bei Anbau und Ernte von Orangen: Arbeitszeit
bis zu 14 Stunden täglich, Arbeitschutzausrüstung ist unbekannt und der
Umgang mit den bis zu 30 kg schweren Säcken führt zu Gesundheitsschäden. Häufig
finden auch während der Ernte Pestizid-Sprüheinsätze statt. Kinderarbeit
ist traurige Realität auf den Plantagen. Die
PflückerInnen und Kleinbauern arbeiten als Tagelöhner unterhalb des
Existenzminimums. Die Bedingungen auf den Orangenplantagen gelten
beispielhaft für millionen Arbeitsverhältnisse im Welt-Agrarhandel. Beim
echten, unverwässerten Fairen Handel hat man sich demgegenüber zum Ziel
gesetzt, diese unfairen Bedingungen in den Entwicklungsländern zu
verbessern. Im
Gegensatz zu den oben aufgeführten Bedingungen sind die kleinen
Orangenbauern und PfückerInnen im Fairen Handel bewußt in
Genossenschaften organisiert. Deutsche
Fair-Handels-Partner legen mit ihnen zusammen einen fairen Preis fest, der
ihre Existenz unabhängig von den Schwankungen des Weltmarktpreises
sichert. Darüber
hinaus wird oftmals eine Prämie bezahlt, mit der die Bauern oder Arbeiter
gemeinschaftliche Projekte umsetzen
können – z.B.
die Renovierung einer lokalen Abfüllanlage. Bei
Bedarf werden Vorfinanzierungen gewährt. Es
wird Wert darauf gelegt, dass das Arbeitsumfeld sicher und
gesundheitsverträglich ist. Ausbeutung, Kinder- und Sklavenarbeit ist
verboten. Die Gewerkschaftsfreiheit muss gegeben und Frauen den männlichen
Kollegen gegenüber in der Bezahlung gleichgestellt sein. Eine
ökologische Wirtschaftsweise wird speziell prämiert. Der
Abend schloss mit einer angeregten Diskussion über die Möglichkeiten von
hier aus die menschenunwürdigen Verhältnisse in Brasilien zu verbessern. |
PRIENER
INITIATIVE für EINE WELT e. V.
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